Yemen Blues
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4 Frauen und 5 Männer, die meisten aus Israel, spielten als zweite Kapelle beim Sommerfestival der Kulturen am Dienstag. Zwei Streicherinnen und zwei Bläserinnen unterlegten den Gesang eines jemenitischen Hampelmannes, begleitet durch Schlagzeug und Perkussion. Das Ganze rockte, arabische Klassik und Jazz kamen kaum zur Geltung. Die Truppe hat erst seit einem Jahr durschlagenden Erfolg und reist von einem Festival zum nächsten. Nach dem ersten Lied mußte abgebrochen werden, da ein Regenschauer hereinbrach. Als dieser aufhörte, begann mensch wieder von vorne und das Wetter hielt.
Zelia Fonseca e grupo
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Als Eröffnungskonzert des mittlerweile zum zehnten Mal veranstalteten Sommerfestival der Kulturen auf dem Stuttgarter Marktplatz spielte die aus Brasilien stammende Sängerin und Gitarristin Zelia Fonseca auf. Ein Mitmusiker von ihr war Ricardo Fiuza am elektronischen Tastengerät, der wiederum glänzte erst neulich in der Kiste in einem Trio mit Thomas Rotter am elektronischen Bass. Dazu gab es noch ein elektronisches Cello aus Sao Paolo und Perkussion und Saxophon. Fonseca lebt schon lange in Deutschland, aufgewachsen ist sie im Südwesten Brasiliens. Sie hatte 30 Jahre lang mit ihrer Landsfrau Rosanna Tavares auch viel in Deutschland zusammen gespielt. Beim Sommerfestival bot sie ausschließlich Eigenkompositionen mit unterschiedlichen Rhythmen und Melodien. Dabei kam das ganz besondere der brasilianischen Musik zur Geltung: asiatische Einflüsse der Ureinwohnerinnen, afrikanische der Nachfahren der Sklavinnen und europäische der Besatzerinnen.
Etikett/en: Brasilien, Weltmusik
Vortrag von attac Waiblingen
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Der österreichische Jung-Guru Christian Felber hielt einen rednerisch gelungenen Vortrag zu seinem Missionsthema ‚Gemeinwohl-Wirtschaft‘ vor 50 gebannten Zuhörenden im Schwanen in Waiblingen Ende Juni 2011. Felber ist Dozent an der Uni Wien und Vorsitzender von attac Österreich. Er tingelt umher um begleitet von Büchern Werbung zu machen für seine Alternative zum menschenfressenden Kapitalismus. Wettbewerb wird von ihm ersetzt durch solidarisches Wirtschaften. Durch eine Gemeinwohlmatrix verpflichten sich hierbei Unternehmen für das Gemeinwohl zu arbeiten. Über 100 Betriebe im deutschsprachigen Raum haben sich dem Referenten schon angeschlossen. Er hofft auf eine Bewegung, die dann in 5 Jahren einen politisch für alle bindenden Wirtschaftskonvent ins Leben rufen soll. Das Ganze ist ein radikaldemokratischer Ansatz, bei dem die Parlamente und Parteien gemäß der attac-Maxime nur eine Statistenrolle einnehmen. Das Alles ist sehr ehrgeizig, aber macht neugierig. Bei dieser Gelegenheit will ich noch auf ein Seminar in der evangelischen Akademie Bad Boll hinweisen, wo auch Felber dabei sein wird: ‚Solidarisch wirtschaften‘ vom 16. bis 17.9.11 . Das aktuelle Buch von Felber wurde schon 10.000mal verkauft und ist im Deuticke-Verlag erschienen.
Etikett/en: Vortrag
Essen Beten Lieben
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Dies ist die Übersetzung aus dem Englischen für einen Filmtitel aus Hollywood. Julia Roberts spielt hier die Hauptrolle und alle anderen beteiligten Schauspielerinnen an die Wand. Abgesehen von Javier Bardem, der einen Brasilianer auf Bali mimt und bei dem die sinnsuchende Schriftstellerin Liz zum Schluß bleibt. Perfekt aufgemotzt, mit passender Musik und tollen Kleidern begibt sich die zentrale Figur des Spielfilms für jeweils vier Monate nach Italien (Essen), Indien (Beten) und Bali (Lieben). Dabei erlebt sie eine Menge, was dann die Grundlage für das Drehbuch wurde. Die Klammer bildet ein Schamane auf der indonesischen Urlaubsinsel, zu dem Liz am Anfang des Films und zum Schluß kommt, um seine Weisheit abzuzapfen. Schöne Menschen, schöne Bilder und Aufenthalte mit Tiefgang der drei Orte, die Frau Roberts aufsucht. Armut und Elend sind fast komplett ausgeblendet, und mensch wird beim Betrachten des Films neidisch auf die Hauptfigur, die es sich erlauben kann umherzureisen ohne auf ihre Ersparnisse achten zu müssen.
Etikett/en: Film
Ganes
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Dies sind drei bezaubernde Damen aus Südtirol, die in Ladinisch singen. Dies wird noch von 4 Prozent der dortigen Einwohnerinnen gesprochen in den Seitentälern, wohin sie vertrieben wurden. Zerbrechlich und stark wirkten die Drei bei ihrem zweiten Konzert in Stuttgart, diesmal im Theaterhaus am 16. Mai 2011. Begleitet von drei Männern an den Tasten, Gitarre und Baß boten sie eindringenden Gesang, sie begleiteten sich selbst an der Geige und Perkussion. Im ersten Teil stieß noch die bayerische Liebermacherin Claudia Koreck hinzu, die vom jungen Mutterglück mit anschließender Hochzeit sang. Kennengelernt hatten sich die vier Frauen vor 4 Jahren beim Schiff von Hubert von Goisern, damals ein Riesenspektakel an der Donau entlang, von Goisern stieß mit diesem Kraftakt an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Ganes bleiben wohl nicht länger ein Geheimtipp, nachdem deren ersten zwei Kompaktscheiben bei den Medien auf große Begeisterung stießen. Sie waren seinerzeit auch zu Gast im Kulturpalast bei Wolfgang Schramm im Freien Radio.