Brasilien
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Jazzfrühstück
Am 3. Oktober werden 135 Millionen Wahlberechtigte über die neue Präsidentin abstimmen. Der Arbeiterführer Lula, der in den letzten 8 Jahren das Land an der Spitze zu einer Großmacht umgebaut hat, darf nicht mehr kandidieren. Seine Nachfolgerin wird wohl seine derzeitige Ministerin Dilma Rousseff. Ihr winken schon im ersten Wahlgang über 50 % der Stimmen. Insgesamt bewerben sich 9 Personen um das Präsidentenamt. Wichtig darunter ist der Bürgermeister von Sao Paulo, der die konservative Opposition vertritt und eine ehemalige Umweltministerin, die für die grüne Partei ins Rennen geht. Ihr Zweitkandidat ist ein Milliardär, der durch Biokosmetik reich geworden ist. Unter Lula, dessen Politik von 80 % der Bevölkerung als gut angesehen wird, rückten 32 Millionen Arme in die Mittelschicht auf. Er hat das Land zu einem Energieriesen gemacht. Die Favelas, die Armenviertel, bekamen Strom, Wasser und Kanalisation und außerdem ein Programm zur Ernährung, das Fome Zero, zu deutsch Null Hunger benannt wurde. Rousseff ist 62 Jahre alt und wurde unter der Militärdiktatur gefoltert. Sie hat sich im Laufe des Wahlkampf aus dem Schatten der Lichtgestalt Lula herausgearbeitet. Nun haben die brasilianischen Wählerinnen das Wort. Sie werden über das Schicksal der achtgrößten Volkswirtschaft auf unserem Planeten und einer neuen Großmacht abstimmen.
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Spielzettel 24.9.10
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Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Woody Herman (cl) Orchestra – Four Brothers
Randy Weston (p) – Ifrane
Michael Blake (ts) – Elevated
Tim Hagans (tp) – Are You Threatening Me ?
Vijay Iyer (p) – One For Blount
Andrew Hill (p) Trio – Tripping
Rudresh Mahanthappa (as) – Kanya-Alap; Snake!; Kadri-Alap; Convergence
Arthut Blythe (as) – Down San Diego Way
Reuben Wilson (org) – I’m Gonna Make You Love Me
Kompaktscheibe der Woche: Kinsmen (2008) von Rudresh Mahanthappa mit Rudresh Mahanthappa (as), Kadri Gopalnath (as), A. Kanyakumari (viol), Rez Abassi (g), Poovalur Sriji (mridangam), Carlo de Rosa (b), Royal Hartigan (dr)
Kommentar 24.9.10
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Während der letzten Jahrtausende haben sich immer wieder Menschen die Köpfe eingeschlagen über die Frage, ob Gott existiert oder nicht. Selbst heute ist mensch nicht schlauer, trotz erdumspannenden Netzwerken und Millionen von Rechnern. Natürlich haben auch die Theologinnen viel Erde umgewühlt. Zitat eines Choreographen: “ Die Menschen haben Gott geschaffen, also gibt es ihn.“ . Selbst Atheisten sind religiös: die Behauptung der Nichtexistenz Gottes ist auch eine Glaubensfrage. Zentrales Element jeglicher Religion, egal ob Sekte, mit keinem, einem oder vielen Göttern ist allerdings immer wieder die Menschenliebe. Hier hat mensch auf dem ganzen Planeten Gemeinsamkeiten. Das ist die Grundlage einer erdumarmenden Moral. Glauben heißt Nichtwissen. Das Böse in der Welt speist sich aus Unwissenheit. Deshalb ist es überlebenswichtig, sich zu bilden. Und worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen, sagte Wittgenstein. Deshalb an dieser Stelle Ende der Durchsage.
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Argentinien
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In einem Elendsviertel von Buenos Aires hat eine reiche Frau eine Frauenkooperative gegründet. Die Angestellten dort stricken Kleider nach Bestellung und Vorgaben und können sich damit gut ernähren. Dazu kommt an diesem Ort das Miteinander wie bei einer Selbsthilfegruppe für machogeschädigte Frauen. Nachdem vor 9 Jahren der Staat pleite ging, blieben die Armen weiter arm. Reiche zum Beispiel im Textilsektor gibt es seitdem allerdings auch. Eine Firma produziert für den weltweiten Markt Luxustextilien und verdient damit prächtig. Die Kundinnen kommen mittlerweile vor allem aus Brasilien, Indien und China, den neuen Weltmächten. Auch wenn es die Ärmsten in Argentinien nach wie vor sehr schwer haben, bekommen sie allerdings Strom, Wasser und warme Mahlzeiten, so daß zumindest gewährleistet ist, daß niemand verhungern muß.
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Kambodscha
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Der schweizer Kinderarzt Doktor Beat Reichner hat in diesem Land Krankenhäuser für Kinder mit dem Standard der reichen Länder aufgebaut. Die Gelder hierfür sind überwiegend Spenden. Dort werden jährlich 85.000 Kinder aus dem ganzen Land behandelt und das umsonst. Im Gegensatz zu den staatlichen Gesundheitszentren, die aus staatlicher Entwicklungshilfe finanziert werden, die Behandlung dort aber für den überwiegenden Großteil der Bevölkerung unerschwinglich ist. Der Kinderarzt erspielt sich das Geld im wahrsten Sinne des Wortes mit Musik. Er spielt Bach auf seinem Cello und bittet dafür um großzügige Spenden bei reichen Reisenden und in Europa. Er ist allerdings umstritten, verdienen die Ärztinnen in seinen Spitälern das vierzigfache wie deren Kolleginnen im staatlichen Gesundheitssystem. Kirchner war bei der Terrorherrschaft unter den Roten Khmer als junger Helfer vor Ort und hat basierend auf diesen schlimmen Erfahrungen sein Hilfskonzept entwickelt. Auch wird bei ihm eine universitäre Ausbildung unter europäischem Standard ermöglicht. Verliert der Kinderarzt allerdings seine Fähigkeit des Cellospielens, muß man sich um die weitere Existenz seiner Gesundheitsversorgung ernste Sorgen machen. Aber er hat immerhin die Unterstützung des kambodschanischen Königs.
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