Spielzettel 06.08.67

Eröffnung mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

Bill Frisell (g) – Rambler

Lionel Hampton (vib) Orchestra – Flying Home

McCoy Tyner (p) – Happy Days

Christof Stiefel (p) Trio – 7MeilenStiefel-Isorhythm Nr.13

Coleman Hawkins (ts) – Body And Soul

Branford Marsalis (ts,ss) – A Love Supreme

Dave Holland (b) Quartet – Nemesis

Kompaktscheibe der Woche: Branford Marsalis Quartet: Coltrane’s A Love Supreme Live In Amsterdam: Branford Marsalis (ts,ss), Joey Calderazzo (p), Eric Revis (b), Jeff “ Tain“ Watts (dr)

Kommentar 06.08.10

Liebe

Liebe ist auch nur ein Wort, sagt ein Schlager. Und ein großer Markt. Im real existierenden Kapitalismus funktioniert diese aber nur in der Familie. Darüber hinaus ist Konkurrenz angesagt. Der Wanderprediger aus Nazareth beispielsweise hat viele Menschen in unserer Gegenwart in die Überzeugung gesetzt, daß er mit seinem Selbstmord alle liebt. Seine Bräute lehnen jegliche körperliche Liebe ab, ebenso ihre männlichen Gegenstücke. Gemeint sind die Nonnen und Mönche. Wohin der Zölibat führt, sieht mensch erst recht in der gegenwärtigen Debatte. Aber sexueller Mißbrauch hat ja bekanntlich nichts mit Lust, sondern mit Machtausübung zu tun. Der vorletzte SPD-Bundespräsident Gustav Heinemann hatte auf die Frage, ob er sein Land liebe, geantwortet, daß er seine Frau liebe. Mensch kann seine Nächste lieben, wie sich selbst. Darüber hinaus geht nichts. Trotzdem sollte eine das Schicksal der Menschen auf der anderen Hälfte unseres Planeten nicht kalt lassen. Aber auch hier gilt: mensch kann nur sich selbst ändern, und das ist schon äußerst schwierig, aber einen Mitmenschen kann mensch nicht ändern. Hier hat die Erdenbürgerin ihre Grenzen.

Etikett/en:

Australien

Fred Brophy ist der letzte umherfahrende Preisboxer-Veranstalter auf diesem Kontinent. Mit einem Zelt, einem Bierhersteller als Unterstützer und einer Handvoll Boxer zieht er über die Lande. Früher gab es mehrere Dutzend dieser Truppen. Das Preisboxen hat eine lange Tradition in Australien. Anfangs vergnügten sich die Goldgräber auf diese Art, hatten sie doch keine Frauen dabei und mit den Ureinwohnerinnen nichts am Hut. An einen Ort angekommen, dauert es eine Stunde, bis das Zelt aufgebaut ist. Dann kommen die Besucherinnen, unter denen besonders Mutige den Kampf mit Brophys Boxerinnen aufnehmen. Eine besondere Belustigung für die Leute vom Land. Fast immer verlieren die Menschen aus dem Volk ihren Kampf. Brophy verdient pro Veranstaltung 10.000 Dollar, seine Boxerinnen bekommen je 200 Dollar pro Tag, unter ihnen ist auch eine junge Frau. Ist ein Kampf zu Ende, gibt mensch sich die Hand, umarmt sich und geht zusammen einen Trinken.  Die Aggressivität in Europa mit den Fußballschlägerinnen kennt man in Australien nicht. Hier geht alles anständig über die Bühne. Mensch tobt sich beim Preisboxen aus und alles ist gut bis auf ein paar Blessuren. Ärzte und Sanitäter gibt es bei diesen Veranstaltungen keine. Aber das Ganze macht Spaß und weibliche Anhängerinnen schwärmen für die harten Jungs.

Etikett/en:

Spielzettel 30.07.10

Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

Willem Breuker (as) Kollektief – Tango Superior

Willem Brezuker Kollektief – Der Song von Mandalay

Odeon Pope (ts) – Out For a Walk, Part 2

Gonzalo Rubalcaba (p) – Oren

Count Basie (p) Orchestra – Midnight Blue

Bill Evans (p) – Time Remembered; Interplay; My Bells; There Came You; Fudgesickle Built For Four

Trilok Gurtu (perc) und Joe Zawinul (key) – The Other Tune

John McLaughlin (g), Al di Meola (g), Paco de Lucia (g) – Frevo Rasgado

Kompaktscheibe der Woche: Bill Evans (p)-The Interplay Sessions (1962) mit Zoot Sims (ts), Freddie Hubbard (tp), Jim Hall (g), Percy Heath oder Ron Carter (b), Philly Joe Jones (dr)

Kommentar 30.07.10

Geld

Das Zahlungsmittel bestimmt unseren Alltag. Das Geld steht zwischen zwei Tauschgeschäften. Wer zuviel davon hat, wird unglücklich, da sie sich ständig darüber Gedanken machen muß, wie sie es zusammen halten kann. Eher paßt ein Tau durch ein Nadelöhr, als daß eine Reiche in den Himmel kommt. Die Person, die das Geld zusammenrafft, macht sich nämlich strafbar, da sie anderen etwas wegnimmt. Wieviel Geld paßt wohl in einen Sarg? Die Unternehmen, die allein mit Geld arbeiten, sind Banken und Versicherungen. Denen geht es prächtig, sie bauen tolle Paläste in die Zentren der Städte. Dafür tragen sie nichts zum Wohlergehen der Menschen bei, sondern saugen ihnen nur das Blut aus. Es ist ein größeres Verbrechen, eine Bank zu gründen, als eine Bank auszurauben, hatte seinerzeit Bertolt Brecht festgestellt. Das ist immer noch hochaktuell angesichts des Versagens der Weltbanken bei der Finanzkrise, die noch lange nicht zu Ende ist, da sie nicht bekämpft wird. Das einzige, was die Menschen antreibt, ist Sex und Macht. Durch viel Geld kann mensch beide Bedürfnisse befriedigen. Da fährt der impotente Papa schon mal mit dem Porsche vor. Vor der Erfindung des Geldes waren die Menschen auf alle Fälle glücklicher. Und die Filmindustrie hätte keinen Stoff mehr für ihre Kunstwerke, wenn unser heiliges Tauschmittel abgeschafft würde. Und die Mafia würde zusammenbrechen.

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