Kommentar 25.06.10
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Fußball
Sämtliche Regierenden auf unserem Planeten sind froh, wenn alle vier Jahre die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird. So wird vom eigenen Versagen abgelenkt während dieser vier Wochen. König Fußball regiert die Welt, er ist unser Leben, sangen mal die deutschen Balltreter. Und so fiebert man mit der Mannschaft mit, die den gleichen Personalausweis wie mensch selbst inne hat. Durch Zufall in ein Land geboren, ohne eigenen Verdienst. Innerhalb der Grenzen eines von 32 Staaten, die sich für die Endrunde qualifiziert haben. Es fehlen mal wieder die zukünftigen Großmächte Indien und China. Erst wenn die mal dabei sind, wird das ein repräsentatives Weltturnier. Natürlich macht mensch hier den großen Reibach mit gedopten Hochleistungssportlern, die sich die Knochen kaputt treten und keine vollständigen Sätze in die Mikrophone der Fernsehsender stammeln können. Die Hoffnungen der von Europa und Arabien geschundenen Afrikanerinnen beispielsweise gehen nicht in Erfüllung, da nur der gewinnt, der am meisten Geld in diesen Sport bläst. Ein Fußballspieler sollte aber nicht mehr als das Doppelte des Gehalts eines Schlossers verdienen. Durch die Medien und die Mafia ist hier ein äußerst krankes Verhältnis entstanden.
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Argentinien
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In diesem südamerikanischen Land wird der Kult um den Fußball mit religiösem Eifer betrieben. Diego Armando Maradona ist für die Einheimischen ein Gott. Man geht am Sonntag ins Stadion wie man in die Messe geht. Erniedrigende Beschimpfungen der Anhänger des Gegners auf dem Platz gehören zu diesem Kult. Einem Fußball-Radioreporter wird viel abverlangt: er muß belesen sein und blumige Kommentare während eines Spiels abgeben, das geht dann auch mal ins Lyrische. Die Argentinierinnen legen wohl die größte Fußballverrücktheit auf unserem Planeten an den Tag.
Etikett/en: Argentinien
West-Papua
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Die westliche Hälfte der riesigen Papua-Insel ist von Indonesien besetzt und nicht unabhängig wie Papua-Neuguinea im Ostteil. Die Ureinwohner Papuas sind weder Asiaten noch Melanesier. Im Westen kämpfen 20.000 Aufständische gegen die Machenschaften der indonesischen Regierung und deren Soldaten. 5000 Menschen sind hier im Laufe der Zeit beim Kampf für die Unabhängigkeit ums Leben gekommen. Die Insel ist reich an Rohstoffen: Erdöl, Gold, Diamanten und vieles mehr. Und die Umweltkatastrophen beim Abbau eben dieser sind zahlreich. Die Einwohnerinnen, die schon seit Generationen hier wohnen, wollen einzig den Frieden und den ihnen zustehenden Anteil am Reichtum der Vorkommen auf dem Gebiet ihrer Ahnen. General Marvin, der sein ganzes Leben in den Widerstand gegen Indonesien gestellt hat, appelliert an die internationale Staatengemeinschaft, dieses bedrohte Volk am Ende der Welt nicht allein zu lassen. Ihre Kampfausrüstungen sind äußerst einfach und sie finden kein Gehör bei den Regierungen der Erde.
Etikett/en: Indonesien
Spielzettel 18.06.10
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Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Eddie „Cleanhead“ Vinson (voc) und Julian „Cannonball“ Adderley (as) – Bright Lights, Big City
James Blood Ulmer (g) – Pressure
The Bill Frisell (g) Band – Love Motel
Quincy Jones – Soul Bossa Nova
Renaud Garcia-Fons (b) und Jean Louis Matinier (acc) – Ruvo
Thelonious Monk (p) – Thelonious; Well You Needn’t; Monk’s Mood; Off Minor; Round Midnight; Hornin‘ In; Criss Cross; Straight No Chaiser
Jean-Paul Bourelly (g) – Myth And Diffusion
Lester Bowie’s (tp) Brass Fantasy – The Great Pretender
Kompaktscheibe der Woche: Genius Of Modern Music Volume 1 (1947) und Volume 2 (1952) von Thelonious Monk (p) mit unter Anderen Art Blakey (dr), Max Roach (dr), Lucky Thompson (ts), Kenny Dorham (tp), Lou Donaldson (as), Milt Jackson (vib)
Haiti
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Beim schweren Erdbeben im Januar sind 230.000 Menschen gestorben. Die internationale Katastrophenhilfe wurde teilweise schon eingestellt, von den zugesagten Hilfsgeldern ist erst wenig überwiesen worden. Die Hauptstadt Port-au-Prince mit seinen 2,5 Millionen Einwohnerinnen ist am Schwersten betroffen. Hier sind 60% der Wirtschaft und 75% der Steuereinnahmen konzentriert. Der Tourismusminister, der den Wiederaufbau koordiniert, hat seine Eltern verloren und einige Zeit im Zelt gelebt. Auch der Präsidentenpalast wurde zerstört, Präsident René Preval mußte drei Monate im Zelt wohnen. In der Bevölkerung herrscht Unzufriedenheit über die Regierung, der ein Großteil der Korruption nachgesagt wird. Tatsache ist, daß die meisten Schäden des Erdbebens schon im Vorfeld verursacht wurden. Unkontrollierter Hüttenbau in den Elendsvierteln ist ein Problem, ebenfalls die schlechte Infrastruktur. Der Straßenbau muß vorangebracht werden, um die Verhältnisse auf dem Land zu verbessern.
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