Afghanistan
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Jazzfrühstück
Zwei Autostunden von der Hauptstadt Kabul entfernt liegt das Panjir-Tal. Dort herrscht seit 15 Jahren Frieden, was dem Regionalherrscher Masud zu verdanken ist. Obwohl dort die Vormacht der Männer noch sehr groß ist, erzielen die Frauen erste Erfolge. Es gibt seit 10 Jahren Mädchenschulen. Allerdings sind Lehererinnen Mangelware und Schulabsolventinnen werden gleich in diesem Beruf eingestellt. Die Lehrerinnen erhielten in den letzten zwei Monaten keinen Lohn, da die Zentralregierung noch keinen Bundeshaushalt aufgestellt hat, so die offizielle Feststellung. Beim Freitagsgebet der Männer in der Moschee treffen sich die Frauen, um von Hand Gläser mit selbst produziertem Ketchup abzufüllen und mit Etiketten zu bekleben. Diese werden verkauft und der Gewinn wird reinvestiert.
Etikett/en: Afghanistan
Kommentar 18.06.10
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Machismo
Der Begriff Macho stammt aus Spanien. Diese Erscheinung hat jedoch schon lange auf den gesamten Erdball zugegriffen. Mensch kennt das ja zur Genüge von der Arbeit, aus der Ausbildung und der Schule. Dazu gehört immer eine gute Portion Frauenverachtung: der Inhaber dieses Merkmals sieht es als absolut selbstverständlich an, seine Lebensabschnittsgefährtin zu betrügen. Sie dagegen muß aber treu sein. Machos sind unreife Menschen, begnadete Fahrradfahrer (nach oben Buckeln, nach Unten treten), sitzen oft auf Führungsposten und tragen rein gar nichts zur Verbesserung der Menschheit bei. Im Gegenteil, der Idealist, der auch immer wieder verrückt ist und die Welt verbessern will, wird vom Macho erniedrigt. Diese Männer (Frauen befinden sich nicht darunter) haben auch ihren eigenen Fernsehsender: DMAX bringt immer wieder Porträts von bescheuerten Typen, die ihr Leben riskieren und außerdem Waffenberichte. Nicht zu vergessen die Leidenschaft für Motorräder und fette Autos, die selbstverständlich dazu gehören. Mit dabei ist eine Abneigung gegen Homosexuelle und Behinderte. So hat der Mann sein Revier abgesteckt und muß nicht nachdenken oder kann im Grenzfall einfach draufhauen.
Etikett/en: Kommentar
Spielzettel 11.06.10
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Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
J.J.Johnson (tb) – Going Going Gone
Terje Rypdal (g) – Coyote
Slow Poke – Dear Ear
Randy Weston (p) – African Village Bedford Stuyvesant
George Benson (g) – Breezin‘
Duke Ellington (p) Orchestra – Festival Junction; Jeeps Blues; Diminuendo And Crescendo In Blue
Charlie Mariano (as) Group – Plum Island
Kenny Garrett (as) – Intro To Africa
Kompaktscheibe der Woche: Duke Ellington Orchestra Live At Newport (1956)
Kommentar 11.06.10
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Indianer
Wo sind nur all die Indianer hin, wo sind sie geblieben? fragte vor einiger Zeit eine äußerst erfolgreiche Popgruppe aus Bietigheim. Die Antwort ist leicht: sie wurden von europäischen Eindringlingen abgeschlachtet, vertrieben und durch eingeschleppte Krankheiten dezimiert. Dem Rest blieb der Alkohol, den sie nicht vertragen und eine Existenz weit weg vom angestammten Land und den Traditionen ihrer Ahnen. Schon die Bezeichnung der störenden Menschen in den Kinowestern ist bescheuert: Christobal Colon hatte gedacht, er hätte Inder vor sich, als er an der Insel Hispaniola landete. Deshalb heißt diese Menschengruppe, die vor ewiger Zeit aus Asien über die Beringstraße einwanderte, gleich wie die Menschen des südlich vom Himalaya gelegenen Subkontinent. Eben Indio im Spanischen oder Indian im Englischen. Man kann dies umgehen und diese Menschen als Ureinwohner, erste Nationen oder Indigenas bezeichnen. Sie lebten im Einklang mit der Natur lange bevor es Greenpeace und die grüne Partei gab. So praktizierten sie das völlige Gegenteil dessen, was der Kapitalismus an Elend hervorbrachte.
Etikett/en: Kommentar
Südafrika
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In dem Land der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es eine braunhäutige Fernsehregisseurin, die Fußballübertragungen leitet und 80 Menschen unter sich hat. Sie ist wohl weltweit die einzige Frau in dieser Position in einem von Männern dominierten Arbeitsbereich. Nach dem Ende der Apartheid hat sie schnell im staatlichen südafrikanischen Fernsehen Karriere gemacht. Nun arbeitet sie für einen Sportsender und hat wohl schon bei über 100 Fußballspielen Regie geführt. Leider ist sie beim heute beginnenden Fußballspektakel nur Zuschauerin: die Übertragungsrechte hat sich eine schweizerische Firma angeeignet, aus dem Land des Weltfußballverbands-Generalsekretärs Joseph Blatter. Die 40jährige stammt aus dem Armutsgebiet Bophutatswana. Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern und lebt in Johannesburg in einem Reichenviertel. Sie verdient das siebenfache eines Durchschnittsgehalts. Obwohl sie sich als Jugendliche nichts aus Fußball machte und lieber Ärztin werden wollte, ist sie durch ihre Intelligenz und Fleiß in diese Position gekommen. Ihre 15jährige Tochter geht an eine Privatschule, die sie ein Zehntel ihres Lohns kostet. Diese will Rechtsanwältin für Medien und Wirtschaft werden.
Etikett/en: Südafrika