Indien

In der Nähe von der wirtschaftlichen Hauptstadt Mumbai mit 16 Millionen Einwohnern wird auf dem Land eine Stadt aus dem Boden gestampft. Der Leiter dieser Stadt ist ein Engländer, er ist ein Wirtschaftsmensch. Die Kapazität soll auf am Ende 300.000 Einwohner ausgebaut werden. Die Wohnungen liegen alle an einem See und haben eine europäische Architektur. Nur die Mittelschicht kann sich diese für indische Verhältnisse teuren Unterkünfte leisten. Die ortsansässigen Bauern sind wütend, schließlich wurden sie von dem Platz vertrieben, an dem sie schon seit Generationen leben. Die Bauarbeiter wohnen in Zimmern zu vier Leuten, schlechter haben es die Sicherheitsleute erwischt, sie müssen in einem Massenquartier schlafen, wo es viel zu heiß ist. Ein Straßenfeger freut sich: er hat eine Uniform und muß nicht mehr im Elendsviertel leben. Indien plant mehrere hundert Städte nach diesem Charakter, da die alten Städte durch die enormen Einwohnerzahlen aus allen Nähten platzen, verbunden mit erheblichen Problemen der Infrastruktur, der Umwelt und damit der eingeschränkten Lebensqualität.

Etikett/en:

Spielzettel 04.06.10

Eröffnung mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

Lena Horne – I Gotta Right To Sing The Blues

Archie Shepp (ts) – Naima

Ron Carter (b) – Blues Farm

Volker Kriegel (g) – So Long, For Now

Carla Bley (p) – Three Banana

Miles Davis (tp) – Perfect Way

Earl Hines (p) – Fifty-Seven Varieties

BraffOesterRohrer – Norwegian Wood; Ich weiß, es wird…

United Jazz + Rock Ensemble – Raga Yagapriya

Art Blakey’s (dr) Jazzmessengers – It’s A Long Way Down

Kompaktscheibe der Woche: BraffOesterRohrer: Maximal Music (2004): Malcolm Braff (p), Bänz Oester (b), Samuel Rohrer (dr)

Kommentar 04.06.10

Das Auto

Des Spießbürgers liebstes Kind, wichtiger als seine Frau. Samstags wird es gewaschen. Ein Viertel der bundesdeutschen Bürgerinnen verzichtet auf dieses Statussymbol. In einem Betrieb entscheidet der Rang in der Hierarchie über die Größe des Hubraums. Der Weg zum Bäcker wird im Auto zurückgelegt. Man bläst das wertvolle Erdöl in die Luft, ohne Nachzudenken. Gibt es intelligente Lösungen? Selbst das Hybridauto ist nicht der Weisheit letzter Schluß. Vielleicht gibt es ja irgendwann des Elektroauto, das mit Atomstrom betrieben wird? Und über die Tausenden von Toten auf unseren Straßen spricht auch niemand. Sie sind der Kollateralschaden des Kriegs, der auf unseren Straßen herrscht. Und bei uns ist nach wie vor die Automobilindustrie der größte Arbeitgeber. Die Abwrackprämie hat dies noch unterstützt. Die Zukunft gehört der Bahn und dem Bus.

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Palästina

Doktor Salam Fayyad ist seit 2007 Ministerpräsident der Autonomiebehörde, die von Ramallah aus politisch und wirtschaftlich verwaltet wird. Der von den Organisationen Fatah und Hamas unabhängige ehemalige Weltbank-Mitarbeiter hat einige Erfolge zu verzeichnen. So lag das Wirtschaftswachstum hier zuletzt bei 7 Prozent. Mit internationalen Investitionen wird fleisig gebaut. Allerdings nehmen die 300.000 jüdischen Siedler im Westjordanland den palästinensischen Bauern das Wasser weg. Mit der israelischen Besatzungsbehörde gibt es unter Benjamin Netanjahu, dem konservativen Ministerpräsidenten, keinerlei Fortschritte zu verzeichnen. Fayyad, der in Ost-Jerusalem wohnt, konnte hier auch seine Nähe zu den Vereinigten Staaten, dem wichtigsten Verbündeten Israels, noch nicht genügend nutzen.

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Benin

In diesem westafrikanischen Staat hat ein Domikaner-Priester nach einem Aufenthalt in Kalifornien vor 25 Jahren einen Bauernhof gegründet. In Songhai arbeiten 400 Menschen. Das Besondere daran ist, daß das Projekt sich alleine trägt und nach anfänglichen Subventionen Gewinn abwirft, der in das Projekt reinvestiert wird. Einheimischen Lehrlingen werden hier umsonst ökologische Anbaumethoden vermittelt. Man verwertet Elektroschrott wieder, sämtliche Abfälle beispielsweise der Schweinezucht oder der Früchte werden als Dünger verwendet oder den Tieren wie auch prächtigen Fischen verfüttert. Songhai ist sehr erfolgreich und afrikanische Staatsgäste machen hier halt um den Ökobauernhof kennen und schätzen zu lernen.

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