Meine Bewerbung zur Bundestagskandidatur für die Linke im Wahlkreis Waiblingen
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Allgemein, Pressemitteilungen
Dies ist die Seite des Genossen amokfisch. Ich bin ein linksliberaler Radikaldemokrat, 49 Jahre alt und alleinstehend. Meine hervorstechenden Merkmale sind: gewissenhaft, lässig, aufopfernd und ungesellig. Öffentlichkeitsarbeiter im Stuttgarter Theaterhaus, Wirtschaftsingenieur (FH) Werbewirtschaft und Werbetechnik, Obergefreiter, Journalist, Künstler und Schamane. Ich lebe drogen-, fleisch- und autofrei. Seit 20 Jahren bei ver.di (zuerst IG Medien).
Als Erstes will ich eine Hochschule für Imame in Waiblingen gründen. Der Rems-Murr-Kreis ist der einzige Landkreis in der Region Stuttgart ohne Universität und hat eine Menge Faschistinnen. Die islamischen Geistlichen sollen in deutscher Sprache ausgebildet werden, bezahlt vom deutschen Staat. Gleichzeitig sollen die Imame aus der Türkei, Saudi-Arabien und Qatar abgeschoben werden, da sie die faschistischen Ideologien ihrer Herkunftsstaaten und der dortigen Regierungen verfolgen.
Zweitens: Fluchtursachen bekämpfen heißt vor allem, die Konzerne zu zerschlagen. Die tragen eine Hauptschuld an den 50.000 Hungertoten pro Tag, da sie die ausbeuterische Kolonialpolitik Europas weiterführen. Sind die Konglomerate in kleinere Einheiten zerteilt, gibt es mehr Stellen für den Geldadel und sie können sich weiterhin den Geldbeutel vollstopfen. Jeder Mensch soll dort leben können auf dem Planeten, wo sie will. Dann gibt es auch keine Massaker in der Sahara oder im Mittelmeer mehr.
Drittens: radikale Neuerstellung von dezentralen Sozialwohnungen. Für ein sanktionsfreies Grundeinkommen. Heime gehören aufgelöst, Knäste in Frage gestellt. Gut bezahlte Anwältinnen auch für die kleinen Leute. Bessere Bezahlung für Pflegerinnen und Respekt für deren Einsatz zum Wohle der Menschheit. Die einheitliche Bürgerversicherung ersetzt die privaten Krankenkassen, die sich derzeit selber überflüssig machen. Zweiklassenmedizin muß der Vergangenheit angehören.
Viertens: nach 72 Jahren droht in Deutschland erstmals wieder eine faschistische Partei im Reichstag zu sitzen. Das muß mit allen Mitteln (Rhetorik, Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit) verhindert werden. Rotrosagrün ist alternativlos. Keine Regierung mehr durch die CDU, die die Interessen des Geldadels und des Vatikanstaates vertritt. Diese Figuren tun so, als ob der Staat ihr Privateigentum ist. Jesus würde kotzen.
Schmiden, 23. Februar 2017
Etikett/en: amokfisch, Bundestag, Demokratie, Entwicklungspolitik, Faschismus, Geldadel, Linkspartei, Rotrosagrün
Antonio Cuadros De Bejár
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Jeden zweiten und vierten Montag im Monat heißt es in der Kiste in Stuttgart: Latin Affairs. Es ist dies eine seit längerem bestehende Reihe , die der aus Bolivien stammende Jazzgitarrist Antonio Cuadros De Bejár ins Leben gerufen hat. Die legendäre Kiste in der Hauptstätter Straße beim Wilhelmsplatz ist die einzigste Lokalität in Stuttgart, in der jeden Tag ein Konzert gegeben wird. Mit dabei bei Latin Affairs ist der ehemalige Schlagzeugpartner der deutschen Organistin Barbara Dennerlein, Daniel Messina, der wichtigste Jazzschlagzeuger aus Argentinien, der wie Antonio schon lange in Stuttgart lebt. Als dritter im Bunde abwechselnd der Bassist Christoph Dangelmeier und der Bosnier Branko Arnsek. Branko ist Gründungsmitglied von Jazz funkt im Freien Radio für Stuttgart, Mitglied der tollsten Stuttgarter Jazzformation White Diamonds und er hat eine eigene Salsakapelle, Tokame.
Gestern wurden wie traditionell zwei Gäste zu der Rhythmusgruppe dazugeholt: die Sängerin Franziska Schuster und der Klavierspieler Martin Sörös. Dieses wunderbare Qutintett spielte Lieder von Antonio Carlos Jobim und Sergio Mendes, also beides brasilianische Musiker: Bossa Nova und Samba. Das Konzept von Antonio geht voll auf: die Kiste war proppenvoll. Und bei einem Eintritt von 7 Euro kommt mensch voll auf seine Kosten. Antonio hat 2013 eine wunderbare Kompaktscheibe aufgenommen: Color Americano. Aufgezeichnet in dem legendären Tonstudio Bauer in Ludwigburg und erschienen in deren eigenem Plattenverlag Neuklang.
Selbst Rolf Graser, Geschäftsführer des Forums der Kulturen und Organisator des Sommerfestival der Kulturen und der Bassist Veit Hübner von Tango Five und Landesjazzpreisträger schauten vorbei.
Etikett/en: Argentinien, Bolivien, Jazz
Malstrom
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Ein Jazztrio aus Deutschland, das es in sich hat, in der Dieselstraße Esslingen gestern Abend zu hören. Malstrom, das ist der Altsaxophonist Salim Javaid, der Elektrobassist Axel Zajac und Jo Beyer am Schlagzeug. Mit dabei noch als spezieller Gast Jazzprofessor Florian Weber am Klavier, er hat zahlreiche Projekte auf dem Buckel, zum Beispiel die Gruppe Minsarah, die unter anderem mit Lee Konitz unterwegs war, oder ein Projekt mit Samy Deluxe, dem besten Freistilsprecher in der Republik.
Das Konzert der Vier war frisch, packend, unterhaltsam, nie langweilig. Dieses Quartett ist noch blutjung, beherrscht aber seine Instrumente im Schlaf. Programmacher Manfred Müller hat einmal wieder ein gutes Näschen gehabt, Schade, daß das Haus nicht von Gästen aus allen Nähten platzte. Malstrom hat als Trio erst zwei Scheiben selbst veröffentlicht. Mit Florian haben sie schon aufgenommen und suchen noch nach einem Verlag, der dieses Gesamtkunstwerk pressen läßt.
Etikett/en: Dieselstraße, Jazz
Wallers letzter Gang
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Dieser dreißig Jahre alte Film ist das Erstlingswerk des Allgäuer Regisseurs Christian Wagner, er wurde jetzt digitalisiert und wird in ausgewählten Lichtspielhäusern neu gezeigt. Er ist nun ebenfalls als Filmscheibe zu kaufen. Und auch mit Preisen überhäuft.
Der obdachlose Goethe Herbert Knaupp spielt hier den Waller, einen Bahnmenschen, der immer die Gleise abläuft um defekte Schwellen zu reparieren, der Film erstreckt sich über drei Generationen, an denen die Umwandlungen des Alltags der Menschen in Schwarzweiß-Bildern und ruhiger und beschaulicher Art erzählt und ausgemalt werden. Und das alles im Allgäu. Musik (Klavier und Klarinette) und Geräusche werden sparsam eingesetzt. Es ist entspannend sich in den Alltag der kleinen Leute dieser Gegend zu versenken.
Den letzten Gang vor seinem Ruhestand begeht Waller dann in Farbe, dargestellt vom wortkargen und grauhaarigen Rolf Illig. Als er in das abmontierte Gleisbett marschiert, verschwindet er allmählich aus dem Bild.
Nach der Vorführung stellte sich der Regisseur den Fragen der Besucherinnen im Theaterhaus, die den restaurierten Film zuerst zu sehen bekamen. Motive eines Romans wurden verwendet, ein echter Streckengeher ausgefragt und Wagner hat die komplette Geschichte frei erfunden. Kurze Zeit nach dem Dreh wurde die Strecke Isny-Kempten von der Bahn tatsächlich eingestellt.
Etikett/en: Film
Posaunentasten
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Kritiken
Das jüngste Konzert in der legendären Jazzreihe in der Dieselstraße in Esslingen wurde von einem Duo bestritten. Zwei Meister ihres Fachs, in ihrer Einfachheit Giganten. Zum Einen Nils Wogram an der Posaune, der Braunschweiger lebt in Zürich. Zum Anderen Bojan Zulfikarpasic, am Klavier und Fender Rhodes, der aus Belgrad stammt und in Paris wohnt. Es ist faszinierend wie hier der führende Deutschjazzer mit dem Balkanesen zusammenspielt, leise und ohne Effekte. Nils und Bojan sind mit Preisen überhäuft.
Die zwei hatten sich in einer alten Mühle in Polen getroffen, um für eine Woche zu proben, komponieren und aufzunehmen. Und zusammen Kochen. Herausgekommen ist die magische Scheibe namens Housewarming. Das erste gemeinsame Album der beiden wurde von Wogram verlegt. Auf der letzten Messe Jazzahead in Bremen wurde das Projekt öffentlich gemacht und Manfred Müller, der das Jazzprogramm in der Dieselstraße seit langen Jahren gestaltet, hatte zugegriffen.
Nils wird wohl immer mehr der Nachfolger des berühmtesten deutschen Jazzmusikers Albert Mangelsdorff (ebenfalls Posaunist) und Bojan kommt mit seiner Brillianz gleich nach Joachim Kühn in Europa. Nils hat schon oft im Theaterhaus musiziert, zum ersten Mal in der neuen Dieselstraße. Bojan war erst einmal hier, wie er betonte vor 23 Jahren (mit dem wunderbaren Azur Quartet vom Pariser Bassisten Henri Texier). Der Klavierderwisch wurde übrigens gestern 49 Jahre alt, er nennt sich schon seit Jahren der Einfachheit halber Bojan Z.
Etikett/en: Dieselstraße, Jazz