Die Goodmänner

Vier begnadete Jazzmusiker haben sich an diesem Freitag-Abend, dem 8. Februar 2013 im Jazzclub Ludwigsbrug zusammen gefunden um den Klarinettisten und Orchesterleiter Benny Goodman zu würdigen. Der mit Preisen überhäufte Klarinettist Stefan Koschitzki hat die Gruppe zusammengetrommelt und die Musik und Einzelimproviationen des Euroamerikaners transkibiert und getreu nachgespielt. Mit dabei noch ein herausragender Klavierspieler, Thilo Wagner, der die Rolle von Teddy Wilson übernahm und Jens Loh am Baß statt dem Vibraphon von Lionel Hampton und zu guter Letzt noch das Schlagzeug von Gene Krupa, das Jan-Philipp Wiesmann spielte. Also allesamt vier wunderbare Musiker, die in die Rolle des legendären Benny Goodman Quartetts schlüpften, das auch beim historischen Konzert in der Carnegie Hall in New York im Jahre 1938 aufspielte. Goodman war ja der erste rosahäutige Musiker, der braunhäutige Instrumentalisten in sein Orchester integrierte. Ein schöner Abend im Podium der Musikhalle in Ludwigsburg mit zwei Zugaben war zu hören, einfühlsam gespielt. Alle Achtung!

Etikett/en:

Joachim Król

Wunderbar in Szene gesetzt vom Gschwender Regisseur Martin Mühleis: ein Abend im Theaterhaus mit der Stimme vom Schauspieler Joachim Król und der musikalischen Untermalung eines Stuttgarter Jazztrios (Gee Hye Lee am Klavier, Ekkehard Rössle am Sopransaxophon und der Baßklarinette und Christoph Dangelmaier am Elektrobaß).

Der rote Faden war der Roman „Seide“ von Alessandro Baricco, der im 19. Jahrhundert spielt. Ein französischer Seidenraupenzüchter unternimmt mehrmals eine lange Reise übers Land nach Japan um eine geheimnisvolle Schönheit zu begehren, die dort weilt. Seine Frau jedoch zu Hause läßt ihm einen leidenschaftlichen Liebesbrief auf japanischem Reispapier und in Tusche von einer Japanerin schreiben, um ihren Mann zu umgarnen. Trotz all der beschwerlichen Reisen unter einigen Gefahren zeigt sich hier die Treue und wahre Liebe einer Frau, die dann lange vor dem Tod ihres Mannes verstirbt. Die Geschichte ist eine wunderschöne Parabel auf die Liebe, die Sehnsucht und das Glück. Król las mit ausladenenden Handbewegungen und sicherer Stimme aus den Texten, die Mühleis zusammengestellt hatte. Zusammen mit der Musik war der Abend sehr ergreifend.

Etikett/en: , ,

Gute und sichere Arbeit

Vortrag von Ministerialdirigent Jürgen Lämmle, SPD (Landessozialministerium Baden-Württemberg) am 25.10.12 bei der öffentlichen Mitgliederversammlung des SPD-Stadtverbands Fellbach im Restaurant Grüner Baum in Schmiden

Im Mittelpunkt der Maßnahmen stehen die Langzeitarbeitslosen. 4,1% sind im Land ohne Arbeit, das sind 63.000 Arbeitslose. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe bekommt Hartz IV.

Zum Fachkräftemangel: im Land fehlen 200.000 Fachkräfte, diese Zahl wird sich bis 2020 verdoppeln. Überwiegend davon betroffen sind Technik und Medizin, nicht die Kaufleute. Damit einher geht auch eine Verdoppelung bei den Pflegebedürftigen aufgrund des demographischen Wandels.

Zur Altersarmut: die Armutsgefährdung ist bei den über 65jährigen normal, bei den 18 bis 24jährigen stark, bei den Alleinerziehenden stärker und bei den Erwerbslosen am Stärksten.

Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Frauen verdienen bei gleicher Qualifikation deutlich weniger als die Männer.

Die alte Landesregierung von CDU und FDP hat sich nicht aktiv in den Arbeitsmarkt eingemischt, SPD und Grüne geben in diesem Bereich Gelder frei. Die Bundesratsinitiative der SPD-geführten Länder für den Mindestlohn 8,50 Euro, zur Leiharbeitsreduzierung und Entgeldgleichheit für Frauen und Männer wurden von den Konservativen abgeschmettert. Hier soll eine Schiedsstelle vermitteln.

Das Tariftreuegesetz der Landesregierung kommt demnächst in den Landtag: öffentliche Auftragsvergaben verpflichten Unternehmer zum Mindestlohn und zur Gleichheit der Löhne.

Das Sozialministerium hat soeben eine Kampagne für die Pflegeberufe gestartet: diese sollen attraktiver werden. 300 Millionen Euro werden aus der Grunderwerbssteuer in die Kleinkindbetreuung fließen. In das Programm ‚Gute und sichere Arbeit‘ werden 10 Millionen jährlich gegeben.

Lehrlinge sollen wegen schlechter Erfahrungen begleitet werden (assistierende Ausbildung). Alleinerziehende sollen Teilzeitausbildung bekommen können. Die soziale Kompetenz soll verbessert werden. Bis 2014 werden hier 12 unabhängige Beratungsstellen eingerichtet.

Beim Passiv-Aktiv-Tausch soll nicht die Arbeitslosigkeit finanziert werden, sondern die Arbeit an sich.

40 Stadt- und Landkreise nehmen an dem Programm teil, auch der Rems-Murr-Kreis. Dafür werden in Baden-Württemberg 562 Stellen eingerichtet. Das Programm ist einmalig in der BRD. Die SPD-Bundestagsfraktion hat zwei Tage vorher das Ganze verabschiedet und es soll nach der Bundestagswahl 2013 umgesetzt werden, wenn die SPD wieder in der Bundesregierung ist.

Da chronische Erkrankungen zunehmen soll hier eine Gesundheitsprävention mit EU-Geldern gestaltet werden.

Der Leiharbeitsmißbrauch, das heißt es gibt mehr Plätze hier als Festangestellte, kann nur über den Bund begrenzt werden.

Man soll nicht auf das Alter der Arbeitslosen schauen, sondern auf die Länge der Arbeitslosigkeit.

Etikett/en: , ,

volxmusik 3. November 2012

Samstagabend von 19 bis 21 Uhr: Die Stuttgarterin Jasmina Mirasevic hat serbische Eltern. Sie ist Kamerafrau und Fotografin und war in Israel. Gerade eben in Belgrad berichtet sie über die aktuelle Lage auf dem Balkan und bringt auch entsprechende Musik mit. Eine Sendung von amokfisch im Freien Radio für Stuttgart auf Antenne 99,2 und Kabel 102,1 oder über den Rechner auf www.freies-radio.de

Etikett/en:

David Orlowsky

Der Tübinger David Orlowsky ist ein begnadeter Klarinettist und spielt mit seinem Trio Klezmermusik seit 15 Jahren. Zuerst adaptierten sie originale Kompositionen und dann im Laufe der Jahre gingen sie dazu über, eigene Klezmerstücke zu komponieren und das mit recht großem Erfolg. Ein Schallplattenkonzern gibt die Kompaktscheiben des Trios heraus, das neben Orlowsky aus dem Gitarristen Jens-Uwe Popp und dem bassisten Florian Dohrmann besteht. Die drei gaben wieder ein Konzert im Theaterhaus am 13. Oktober 2012 , diesmal erweitert um den virtuosen Mandolinen-Spieler Avi Avital und am Bandoneon Klaus Paier. Wunderschöne Musik, die den 500 Zuhörerinnen äußerst gut gefallen haben, um nach dem Applaus zu urteilen. Das Trio macht nach eigenem Etikett Kammerweltmusik. Das bringt es auf den Punkt.

Etikett/en: