Rußland

Im Umkreis von 150 Kilometern um Moskau herum liegen die Datschas. Sobald der Frühling losgeht Anfang Mai, fahren die Stadtbewohnerinnen raus in ihre Ferienhäuser. Moskau wächst und hat mittlerweile 15 Millionen Einwohnerinnen. Die Stimmung in der Stadt wird zunehmend aggressiver. Einige wenige Neureiche können sich ein Feriendomizil in der Rubljovka leisten, hier haben früher die Parteichefs residiert. Die Normalbürgerin jedoch hat die Datscha vom Vater oder Großvater geerbt. Immer mehr dieser Behausungen fallen den Neubauten zum Opfer. Die Tradition der Datscha geht zurück auf den russischen Adel. Zur Zeit der Sowjetunion hatte jede einen Anspruch auf eine 600 Quadratmeter-Parzelle. Die Russinnen bauten dort ihr Gemüse an, das sie in der Stadt nicht kaufen konnten. Heute flieht mensch vor der Hitze in Moskau, wo es im Winter sehr kalt ist. Zu dieser Jahreszeit vergnügen sich die Moskauerinnen in den städtischen Parks, wo sie Schlitten oder Schlittschuhe fahren. Mittlerweile wird auch schon in der Datscha in das Zwischennetz eingehakt, um von dort aus mit dem Rechner zu arbeiten. Das selbst angebaute Gemüse ist biologisch und wird nach der Ernte in Gläsern konserviert. Allerdings wird auch der Rasen von den Kindern zum Spielen genutzt und die Erwachsenen bauen dort Obstbäume an. Die Datscha, in der Lenin 1924 starb, wird übrigens heute nicht mehr so oft besichtigt wie zu Zeiten des Kommunismus.

Etikett:

Schreibe einen Kommentar