Sankt Petersburg

In dieser russischen Stadt hat der Biologe Wawilow zwischen den Weltkriegen ein Institut aufgebaut, daß sich zum Ziel gesetzt hat, 90 Prozent aller Kulturpflanzen Russlands zu erhalten. Hier werden Samen gesammelt und konserviert. Vor den Toren der Stadt bauen Angestellte des Instituts die Pflanzen an, um neue Samen zu gewinnen und sie vor dem Aussterben zu bewahren. Hierbei geht es darum, die genetische Vielfalt der Pflanzen zu erhalten. Das Institut wurde in der Sowjetunion aufgebaut, Wawilow fiel beim Diktator Stalin wie viele bedeutende Idealisten in Ungnade und verhungerte im Gefängnis. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wurde die finanzielle Unterstützung eingestellt, Mitarbeiterinnen wurden entlassen. Nun kämpfen noch wenige mit einem kärglichen Gehalt um dieses wichtige Erbe. Die 100 Hektar Pflanzungen vor den Toren Sankt Petersburgs sollen nun für Reichensiedlungen umgepflügt und bebaut werden. Der Wert der Pflanzen und Samen erschließt sich den Behörden nicht. Nun hofft mensch auf ein Einsehen und Einschreiten von Präsident Medwedjew.

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