furchtlos und treu

Genau, das ist der Wahlspruch eines mäßig erfolgreichen Fußballvereins aus Cannstatt. Neulich also Stuttgart gegen Dortmund am Freitagabend. Das Flutlicht für 50.000 Freundinnen im Neckarstadion muß ja Unmengen an Strom verbrauchen. Deshalb gilt: aus ökologischen Gründen Freitagsspiele Abschaffen. Schön wäre es für die geneigte Freundin, wenn alle Bundesligaspiele gleichzeit samstags um 15: 30 Uhr angepfiffen werden würden wie früher. Aber da sind ja  die privaten Fernsehsender davor, die uns seit ihrem Entstehen in der Kohl-Ära piesacken. Und das massive Polizeiaufgebot mit Wasserwerfern und Reiterinnen, die den Trampelpfad der Besucherinnen vollscheißen sollte vom Verein und nicht von den Steuerzahlerinnen finanziert werden. Alle kommen mit den Öffentlichen und die teuren Eintrittskarten werden von Rechnern eingelesen.

Nun gut: Nach 5 Minuten wegen des Torwartfehlers erzielte ein Flüchtling aus dem Kongo sein viertes Tor für die Daimler-Werkself. Dann kurz vor der Halbzeit schossen die bis dahin dominierenden Dortmunder ein Tor nach einem abgewehrten Elfmeter und dem strammen Nachschuß eine Stürmers. In der ersten Hälfte also war Dortmund dominant. In der zweiten Hälfte dagegen Stuttgart. So ergab sich auch der siegreiche Treffer durch einen lokalen Kroaten zum 2:1 Endstand für den fünffachen Deutschen Meister. Allerdings haben die Schwaben zahlreiche Chancen vergeben. Beeindruckend auch das Agieren des Weltmeistervorbereiters und des Welmeisterschützen zum 1:0 gegen Argentinien im Maracana: André Schürrle und Mario Götze wuselten für Dortmund, allerdings nicht sehr glücklich. Die Stuttgarterinnen im Publikum hatten die größeren Fahnen, für die angereisten Freundinnen aus Dortmund bleibt selbstredend kein Platz zum Transport solcher Teile. Das Spektakel in der Cannstatter Kurve ist beeindruckend, die Gesänge sind jedoch recht eintönig. Eine Sambatruppe würde hier mehr einheizen.

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Bundesregierung

Nach dem wochenlangen Gegurke vierer konservativer Pateien bietet sich nach dem Zerplatzen der Seifenblasen der weiteren Bereicherung des Geldadels folgende Konstellation an: keine Neuwahlen sondern eine Minderheitsregierung dreier Parteien: FDP, Grüne und Linkspartei unter Tolerierung durch die SPD. Daß hierbei die neoliberale FDP am Meisten nerven wird, liegt auf der Hand. Sie waren ja schon in der Koalition mit der CDSU destruktiv. Jedenfalls vertreten sie die Interessen der Reichen. Die Grünen kämpfen gegen den Ökozid und die Linken für die Armen und das Soziale. Also decken diese drei Kleinparteien ein breites Spektrum ab. Die SPD kann weiter schmollen und sich wichtig machen. Und die CDSU kann die Oppositionsrolle einnehmen, ein Traum wird wahr. Nie wieder Gängelung durch die Kons. Kein Mensch braucht diese Leute, die aus der BRD einen Gottesstaat gemacht haben. Da sie Staatsgelder in den Rachen der Kirchen geworfen haben, sind sie verfassungswidrig. Das wäre eine Aufgabe für die Schlapphüte, hier aufzuklären.

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Amt bei der Linkspartei

Ich bin heute Abend ohne Gegenstimme in den Vorstand des Ortsvereins der Linken Fellbach/Kernen gewählt worden. Nach vier Jahren Pause nun wieder ein neues Amt, mit der Aufgabe Kommunikation. Wir sind 5 gleichberechtigte Männer dort: Werner Wondra, Hans-Martin Fröscher, Christian Hinrichsen und neu dabei Dario Mastrogiovanni und ich. Wir sind mittlerweile bei 21 Mitgliedern angelangt. Das Ackern unseres Gemeinderats Christian trägt erste Früchte. Die Ernte wird 2019 eingefahren bei der Kommunalwahl, wo wir in Fraktionsstärke im Fellbacher Gemeinderat einrücken wollen. Da möchte ich dabei sein. Und hoffe dabei auch auf deine Stimme, wenn du in Fellbach wohnst.

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Ost-Kongo

Letzten Donnerstag hielt die Journalistin Sylvia Gierlichs (Wendlinger Zeitung) in der AWO Fellbach einen Vortrag zum Ost-Kongo (Zentralafrika). Sie reist jedes Jahr dorthin, seit dem Prozeß gegen Straton Musoni, der von Neuffen aus eine Rebellenarmee dort steuerte. Er mußte mehrere Jahre einsitzen, ist jetzt wieder auf freiem Fuß. Das besondere an dem Prozeß war die Tatsache, daß zum ersten Mal vor einem Stuttgarter Gericht Menschenrechte für das Ausland verteidigt wurden. Bei ihren Reisen hatte Gierlichs Kontakt mit allen Arten von Menschen, einem Rebellenanführer, vergewaltigten Frauen, Jungen und Mädchen, die Kindersoldaten sind, Mineure, die die seltenen Erden für Rechner und tragbare Telefone fördern und Gorillas.

Die Geschichte des Kongos ist blutgetränkt. Angefangen von den Belgiern, aber auch den Franzosen und Amerikanern, die das Land ausbeuteten. Das Land ist riesig, die Straßen bestehen aus Schlamm. Überall sind in Kivu mit der Hauptstadt Bukavu Menschen mit Gewehren unterwegs, die diese skrupellos einsetzen. Das Land ist wunderschön, hat aber Millionen Tote gesehen. Wenn der Bürgerkreg dort zu Ende ist, können die Einwohnerinnen vom Tourismus leben. Das Massenmassaker von Ruanda 1994 ist eng mit dem Schicksal seines Nachbarlandes verqickt, vorher und nachher. Alles hängt mit allem zusammen und eine Rebellengruppe geht aus einer anderen hervor.

Gierlichs war bei einer Reise per Fuß in ein zwei Tage entferntes Dorf gewandert. Die Bewohnerinnen kamen dann alle zu ihr, noch nie war eine Europäerin zu ihnen vorgedrungen, geschweige denn eine Regierunsvertreterin. Jedes einzelne Schicksal der Kriegsopfer wurde berichtet mit Stolz und Würde, keine der Frauen vergoß im Gegensatz zur Journalistin auch eine einzige Träne. Sylvia Gierlichs schreibt gerade an einem Buch über den Ost-Kongo. Das verspricht eine spannende Lektüre zu werden.

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Roboter mit Senf

Nun haben wir also nach 72 Jahren Pause wieder Faschistinnen im Reichstag. Und das nur, weil Bundesmerkel einmal was Richtiges getan hat: die Grenzen geöffnet. Die rassistische Hälfte der Bevölkerung ist damit überfordert, nachdem sie jahrzehntelang eine Heimat in der CDU und der noch schlimmeren CSU gefunden hatte.

Trotz Zuwächsen im Bund, im Land und im Wahlkreis Waiblingen fiel die Wahlfeier der Linken im Schwanen ins Wasser. Es gab zwar einen  Fernseher, aber keinen Zugang zum Empfang. So gab es lecker Essen von Claudia Neudorfer und sporadisch Radio. Immer wieder Neues vom Klugfon. Da es nichts zu Feiern gab, hat sich das Ganze um 20 Uhr aufgelöst. Die Zeitung hat sich auch schnell verdrückt.

Und wir haben jetzt 6 Abgeordnete aus Baden-Württemberg, vorher waren es 5. Ob sich Angela längere Zeit mit den Raufbolden der FDP und den Grünen schlägt, ist die Frage. Die Liberalen und die Ökos hassen sich ja gegenseitig, weil sie nämlich die gleiche Wählerschaft haben: die Besserverdienenden. Nachher geht das wieder so wie 2009 bis 2013 als sich die Kons gegenseitig im Kabinett zerpflückten.

Nach der Wahl ist vor der Wahl: im Frühjahr 2019 sind wieder Kommunalwahlen. Ich werde mich im dritten Anlauf um einen Sitz im Gemeinderat in Fellbach bemühen.

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