Out Of The Box III

Zum dritten Mal haben die Tänzerinnen von der Theaterhaus-Kompanie um Eric Gauthier wiederum im Winter sich selbst choreographiert. 8 sehr kurzweilige Stücke mit ganz besonderer Handschrift, überraschend, intelligent, komplex und erfrischend allesamt einstudiert. Anna Süheyla Harms, neu in der Truppe, entwickelt sich nach Lucky Seven immer mehr zum Mittelpunkt bei Gauthier Dance. Es wird gesprochen, geschrien während des Tanzes, zum Abschluß gibt es sogar Originalmusik vom Klavier zum Kern der Kompanie, choreographiert von Eric. Der Ursprungsgedanke bei Out Of The Box war der, eine leere Bühne selbst zu gestalten. Bühnenbild spartanisch eingesetzt und Kostüme selbst ausgesucht. Und das ganz Besondere, daß fast alle Tänzerinnen der Stuttgarter Kompanie eine eigene Choreographie beisteuern. Leider sind alle 11 Aufführungen ausverkauft. Diejenige, die rechtzeitig Karten besorgt hat, hat Voraussicht bewiesen und wird mit dem Mut, etwas Unbekanntes zu besuchen, doppelt und dreifach belohnt.

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Lucky Seven

Dies der Titel von sieben sehr verschiedenen Choreographien für die Tanzkompanie von Eric Gauthier. Alles wie immer sehr kurzweilig, nicht unbedingt klassisch, sondern frisch und witzig. Eine gelungene Abendunterhaltung mit freiem Tanz. Das Publikum jedenfalls, wie immer ausverkauft, war unüberhörbar begeistert. Gauthier Dance feiert den fünften Geburtstag seines Bestehens im Theaterhaus und bekommt jetzt auch erstmals dicke finanzielle Unterstützung vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart. So können die Eintrittspreise erschwinglich bleiben. Trotz des großen Erfolgs von Erics Truppe ist allerdings immer ein recht großes Defizit da, das in den ersten vier Jahren komplett vom Theaterhaus mit Gegenfinanzierung getragen wurde. Und mit ursprünglich sechs Tänzerinnen hat sich die Kompanie auf zwölf vergrößert. Out of the Box Nummer drei, bei denen sie sich zum dritten mal selbst choreographieren, hat nächste Woche Premiere, allerdings sind alle Termine davon restlos ausverkauft.

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Pina

Der aktuelle Dokumentarfilm von Wim Wenders wirft ein Licht auf das Wirken der Tänzerin und Choreographin Pina Bausch, die das gigantische Tanztheater in Wuppertal begründete. Bausch war die bedeutendste freie Tänzerin in Deutschland. Tänzerinnen aus ihrer Kompanie geben jeweils in ihrer Muttersprache eine kurze Erinnerung an Bausch vor der Kamera ab. Dazwischen werden Szenen der Aufführungen geschnitten. Solo- und Paartanzaufnahmen gibt es auf der Straße, in der Schwebebahn, im Schwimmbad, am Steinbruch und so weiter. Pina Bausch selbst sieht mensch in ein paar Archivaufnahmen, sie war bei den Dreharbeiten erst kurz vorher verstorben. Die Lichtblicke auf ihr Schaffen machen Lust, eine Aufführung zu besuchen oder in voller Länge im Fernsehen zu bewundern. Erstaunlich auch, was für eine große Menge an Menschen um Bauschs Tanztheater herum und auch die Dokumentation nötig war. Den Film muß mensch wegen der tollen Musik unbedingt im Kino gesehen haben.

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Out Of The Box II mit Gauthier Dance

Zum zweiten Mal bekamen die Tänzerinnen der Kompanie um Starsolist Eric Gauthier die Gelegenheit, sich selbst zu choreographieren. Dabei tobten sich zuerst die drei Verbliebenen der Anfangsbesetzung vor 4 Jahren aus: Marianne Illig (Frankreich), William Moragas (Brasilien) und Armando Braswell (Vereinigte Staaten). Aber auch die relativ neue Garazi Perez Oloriz aus Spanien kam zum Zug. Und natürlich der Leiter der Truppe, Eric Gauthier mit unter anderem einer Widmung an den verstorbenen Leiter des Stuttgarter Balletts, John Cranko zusammen mit Egon Madsen und Francis Rainey. Letztere beide arbeiteten eng mit Cranko zusammen. Es war erfrischend, wie die Tänzerinnen ihre Aufgaben lösten. Mit einfachen Mitteln zauberten sie ein Lächeln in die Gesichter der Zuschauerinnen und das wie gewohnt vor ausverkaufter Halle. Am 22. Juni 2011 dann die nächste Premiere der Truppe: da gibt es dann Lucky Seven mit sieben Choreographien, wie immer von großen Künstlern eingekauft. Der Vorverkauf hierfür beginnt am 25. April.

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Gauthier Dance Special

Der letzte Auftritt der Kompanie Gauthier Dance im Theaterhaus vor der Deutschland-Premiere des Marcel Marceau-Stücks ‚M.M. & More‘ mit Egon Madsen am 3. Dezember 2009. Alles eine Zusammenstellung von Choreographien aus den ersten drei Inszenierungen ‚Six Pack‘, ‚High Five‘ und ‚Four Play‘. Vom Startaufgebot von vor zwei Jahren sind noch drei Tänzerinnen übriggeblieben: Armando Braswell (erst frisch Vater von Noah geworden), William Moragas und Marianne Illig. An diesem Dienstag konnte Isabelle nicht dabei sein, sie hatte sich am vorherigen Freitag auf der Bühne den Arm gebrochen. Also dann nicht alle 5 neuen, sondern vier neue Mitglieder von der Truppe um den charismatischen Solotänzer und Choreograph Eric Gauthier (Eric kam damals mit Reid Anderson aus Kanada ans Stuttgarter Ballett): Guiseppe, Maria, Garazi und Björn.

Geboten an diesem Abend wurden 7 Choreographien von bunt bis monochrom, witzig bis ernst, klassisch bis poppig, traditionell bis modern. Jeder der Tänzerinnen hat einen unverkennbaren persönlichen Stil. Und sie rühren das Publikum derart, daß der Applaus am Ende kaum nachläßt. Ohne Zweifel ist dieses Projekt eines der großen Sympathieträger beim Stuttgarter Publikum und bekommt trotzdem von der Stadt keinerlei Unterstützung. Erics Truppe gastiert auch des Öfteren vor Randgruppen: in Knästen, auf Stadtfesten, in Altersheimen und so weiter. Und das für umme. Wem das Ballett zu konservativ und der Standarttanz zu festgefahren ist, der ist bei Gauthier Dance bestens aufgehoben. Solange das Leben hier blüht, sollte man daran teilhaben.

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