Ukraine im Freien Radio

Der Regisseur, Schauspieler und Hochschuldozent Andrej Kritenko aus der Ukraine hat lange Jahre in Stuttgart gelebt und gearbeitet und ist vor zwei Jahren leider viel zu früh verstorben. Er war mein Kollege im Theaterhaus und Studiogast in der volxmusik im Jahre 2009. Aus aktuellem Anlaß beleuchte ich die Kultur der Ukraine mit der Musikauswahl von Andrej erneut mit der Wiederholung der Sendung. Mittwoch, 2. März 2022 9 bis 11 Uhr morgens auf Antenne 99,2 Kabel 102,1 und http://www.freies-radio.de

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Dieter Keller

ist seit 1983 wohnhaft in Fellbach und dort Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er hat es sich nicht nehmen lassen zur allerersten Sendung „die Fellbächerin“ in das Freie Radio nach Stuttgart zu kommen am 15. Juli 2018. Dieter ist Kommunist und er war Landesvorsitzender der Deutschen Kommunistischen Partei in Baden-Württemberg. Angefangen hatte alles beim Mannheimer Motoren Werk, wo Dieter im Betriebsrat saß. Er hatte auch beim SV Waldhof gegen den Fußball getreten.

In Fellbach selbst hat sich Dieter zuerst für den Frieden eingesetzt, ausgehend vom zweiten Golfkrieg 1990. Damals hatte Saddam Hussein Kuwait besetzt. Die Folgen sind bekannt. Es geht immer nur um das Öl, das hauptsächlich die Europäer geklaut haben. Damals pflanzte die Gewerkschaft einen Friedensbaum am Jugendhaus. Da die Jungen keinen Zugang fanden, verpflanzte mensch das Bäumchen unter Duldung des Oberbürgermeister Christoph Palm mehr in Richtung Rathaus. Immer am Antikriegstag, dem 1. September gibt es dort ein Referat und anschließend ein Kulturprogramm.

Desweiteren tobte ein Jahr lang in der Fellbacher Zeitung ein Leserkrieg. Es ging um die Umbenennung zweier Straßen: Hindenburg und Ernst Heinkel waren Schwerverbrecher in der Nazi-Zeit. Der Vorschlag von Dieter, doch diese Straßen für Antifaschistinnen umzubenennen, wurde von der konservativen Mehrheit im Gemeinderat niedergestimmt.

Zusätzlich setzt sich die Gewerkschaft gegen den Nordostring ein. Hier soll eine Autobahn über das Schmidener Feld gezogen werden, worunter Anwohnerinnen und Landwirtinnen zu leiden haben. Wo Straßen gebaut werden, wird Verkehr geerntet. Statt dessen sollten Bus und Bahn verbilligt werden.

Dieter brachte die Musik mit, Liedermacher allerbester Qualität: Bernd Köhler (Schlauch) ist ein alter Kumpel aus der Mannheimer Zeit, und das Trio Reinhard Mey, Hannes Wader und Konstantin Wecker. Diese drei Giganten sind gemeinsam aufgetreten.

Die nächste Sendung ist mit Christian Hinrichsen, dem Kreis- und Gemeinderat der Linken, am Samstag, dem 19. August von 21 bis 23 Uhr.

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Die dunkelste Stunde

Bei diesem Kinofilm handelt es sich um ein paar Wochen im Sommer 1940 in Großbritannien. Hitlerdeutschland steht nach der Kapitulation von Belgien und Holland vor dem Ärmelkanal. Die Briten ernennen schnell Winston Churchill zum neuen Erstminister für eine Koalition von Regierung und Opposition. Der alte Stratege schafft es tatsächlich, die Nationalsozialistinnen von der Insel fernzuhalten.

Gary Oldman spielt ziemlich überzeugend den schrulligen und liebenswürdigen Churchill. Für diese Rolle bekam er den Golden Globe, die zweitwichtigste Kinoauszeichnung nach den Oscars. Seine ergraute Frau spielt die bezaubernde Kristin Scott Thomas. Im Film kommen typische Ausprägungen der bipolaren Störung von Churchill zum Vorschein. Er ist reizbar, nuschelt, sprüht vor Einfällen. Sein französisches Gegenüber bezeichnet ihn nach dem ersten Zusammentreffen als wahnsinnig. Hitler (kommt nicht im Film vor) hat herumgeschrien, daß Churchill in die Klappsmühle soll. Der wiederum mischt sich spontan unters Volk in der Untergrundbahn und gewinnt daurch die Gewissheit, daß Friedensverhandlungen mit den Faschistinnen der falsche Weg zum Sieg sind.

Nun gut, der Verrückte hat gesiegt, der Faschismus hat verloren. Ohne Churchill hätten wir heute eine andere Landkarte. Zumindest das haben wir dem Brexit-Staat mit der reichsten Familie im Staat, den milliardenschweren Windsors, zu verdanken.

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volxmusik am 4.2.12

An diesem Samstagsabend hatte ich Roland Blach zu Gast in meiner monatlichen Sendung. Er ist seit genau 10 Jahren Landesgeschäftsführer der DFG-VK Baden Württemberg. Die Abkürzung steht für Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen. Roland wohnt mit seiner Frau und drei Kindern in Marbach. Sein Büro teilt er mit den AnStifterinnen in der Denkmacherei von Peter Grohmann. Roland war in der Pflege tätig und absolvierte eine Mediatorenausbildung (Streitschlichtung in Familien und zwischen Bürgerinnen). Sein Engagement für den Frieden begann in der GAAA: Gewaltfreie Aktion für atomare Abrüstung. Im Militärstandort Büchel in Rheinland-Pfalz gibt es noch Atomwaffen der Amerikanerinnen und er hat dieses Gelände mit Anderen zusammen eingenommen. Ebenso später das EUCOM und AFRICOM, beides die wichtigsten Schaltzentralen der größten Streitmacht des Planeten außerhalb der Vereinigten Staaten in Stuttgart-Vaihingen. Außerdem radelt er große Strecken für den Frieden und organisiert eine Kampagne gegen die Präsenz der deutschen Militärs in unseren Schulen (‚Schulfrei für die Bundeswehr‘). Die Musik, die Roland mitgebracht hatte, waren alles Gruppen, die er selbst bei Konzerten erlebt hat. Mitschnitt der Sendung von mir postalisch auf Anforderung.

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10 Jahre Krieg in Afghanistan

Der Geschäftsführer der Friedensgesellschaft Baden-Württemberg, Roland Blach, hatte eine hochkompetente Rednerschaft zusammengestellt, die sich am 8. Oktober im Glashaus des Theaterhauses präsentierte: Jamas Maqsudi, Stuttgarter aus Afghanistan, Andreas Zumach von der tageszeitung und der amerikanische Kriegsverweigerer und Asylbewerber Andre Shepperd. Alle drei beleuchteten das Land Afghanistan aus verschiedenen Blickrichtungen: Maqsudi kritisierte, daß nichts gut war, was in den letzten Jahren in seinem Herkunftsland verbrochen wurde. Selbst Petersberg war eine antidemokratische und enttäuschende Veranstaltung. Bei dem ganzen Trubel wurden auch viel Lügen verbreitet. Zumach betonte, daß der Krieg in Afghanistan nun schon 32 Jahre andauert. Das Land hat das Pech, daß es so zentral liegt und die Vereinigten Staaten eine Ölleitung durch das Land legen wollten, um das Öl des kaspischen Meeres seinem Kapitalismus zuzuführen. So wurde in den Krieg investiert mit wechselnden Vorzeichen. Nach den Russen kamen die Pakistaner (Taliban), nach denen die Amerikaner. Die ziehen nun ab und hinterlassen eine verbrannte Erde. Schwerverbrecher in der Regierung, Drogenerzeugung und Entwicklungshilfe als größte Wirtschaftszweige weisen in einen Abgrund, der sich da auftut. Viele Fragen zum 11. September 2001 bleiben offen, Tatsache war, daß alle 15 Länder im UN-Sicherheitsrat und alle 192 Länder in der UNO-Vollversammlung nach dem Attentat für die Vereinigten Staaten gestimmt hatten. Zitiert hat Zumach auch den Ausspruch der bedingungslosen Solidarität von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Shepperd ist ein Politikum mit großer Sprengkraft. Er hat sich in seiner Not in der amerikanischen Armee verpflichtet und ist geflohen. Deutschland kann seinen Asylantrag nicht anerkennen, sonst würde das ganze Lügengebäude um die Besatzung in Irak und Afghanistan zusammenbrechen. Es war eine interessante Veranstaltung mit erhellenden Details, zusammengetragen von drei hochpolitischen und bestens informierten Zeitgenossen.

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